Sonntag, 1. April 2018

Rezension: Wie wir waren von Sinead Moriarty

Klappentext:
Alice und Ben sind das perfekte Paar, verbunden durch ihre Liebe, ihre Kinder. Bis Ben mit den Ärzten ohne Grenzen in ein Krisengebiet nach Afrika geht. Kurz darauf erhält Alice die schlimmste aller Nachrichten: Bens Team wurde überfallen, niemand habe überlebt. Plötzlich ist sie Witwe und alleinerziehende Mutter. Alice schwankt zwischen Trauer und Wut auf Ben. Dann lernt sie Dan kennen: gut aussehend, charmant und hilfsbereit. Schließlich gibt sie seinem Werben nach und sagt Ja. Doch am Vorabend der Hochzeit klingelt das Telefon. Es ist Ben. Er lebt, und er will sein altes Leben zurück ...

Über die Autorin:
Sinead Moriarty wuchs als Tochter einer Kinderbuchautorin in Dublin auf. Nach der Universität und Stationen in Paris und London, wo sie als Journalistin arbeitete und erste Roman zu schreiben begann, zog sie zurück in ihre Geburtsstadt. Dort lebt sie mit ihrem Mann, den drei Kindern und ihrer Katze Minnie. Sinead Moriartys bis dato 11 Bücher sind in 25 Sprachen übersetzt. Für ihren letzten Roman »The Way We Were« bekam sie 2015 einen Irish Book Award (im Bereich Unterhaltungsliteratur) verliehen.

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Wie wir waren von Sinead Moriarty
Preis: EUR 10,00
Piper Taschenbuch (1. Februar 2018)
Broschiert: 528 Seiten
ISBN: 978-3-492-31096-3





Als ich den Klappentext las, wollte ich dieses Buch unbedingt haben. Denn die Geschichte ist genau etwas für mich.
Die Geschichte fängt ganz langsam und ruhig an. Als Leser erfährt man viel über den Alltag und das Leben von Alice und Ben. Aber vor allem, dass sich beide in einer „Krise“ befinden. Beide wissen nicht genau, was sie möchten. Es fehlten ihnen etwas. Doch alles ändert sich als Ben in ein Krisengebiet nach Afrika geht und nicht mehr zurückkommt. Für Alice und ihre beiden Kinder Holly und Jools beginnt eine schwere Zeit. Ich konnte die Gefühle von den dreien richtig nachempfinden. Der Schreibstil ist sehr flüssig aber vor allem sehr gefühlvoll. An einigen Stellen hatte ich Tränen in den Augen gehabt. Ich habe mit Alice richtig mitgelitten. Doch dann tritt Dan in ihr Leben. Ich konnte ihre Zweifel am Anfang wirklich nachvollziehen. Sie verliert erst ihren Mann und dann soll sie sich gleich auf einen neuen Mann einlassen? Das könnte ich auch nicht. Aber auf einmal geht alles sehr schnell zwischen den beiden und sie verliebt sich in Dan. Und genau ab mochte ich Alice nicht. Dan ist sehr reich und erfüllt Alice jeden Wunsch. Er fliegt sie überall hin mit seinem Privatjet und kauft Jools und Holly alles Mögliche. Für mich war Dan ein leider oberflächlicher Charakter, der mit Geld einfach um sich geschmissen hat und Alice in teure Hotels fuhr. Aber leider mochte Alice genau das. Und das konnte ich nicht verstehen. Alice war anfangs ein sehr bodenständiger Mensch und hat sich nicht um solche Dinge gekümmert. Aber plötzlich kommt Dan und ihr Charakter verändert sich. Sie will nur noch Luxus haben und freut sich sehr über den überaus teuren Verlobungsring. Ihr Charakter hat sich auf einmal um 180 Grad gedreht. Und deshalb mochte ich Dan überhaupt nicht. In einigen Kapiteln habe ich mit den Augen gerollt, wenn Dan auftauchte. Ich konnte deren Beziehung einfach nicht verstehen und wollte auch nicht, dass sich näher kommen.

Das Besondere an diesem Roman ist jedoch, dass die Kapitel aus 3 verschiedenen Perspektiven geschrieben sind und diese sich immer abwechseln. Es gibt Alices, Hollys und Bens Sicht.
Und Hollys Sicht fand ich sehr interessant und sehr authentisch. Ich konnte mich gleich in Holly hineinversetzen und auch ihre Sicht auf die Dinge verstehen. Und vor allem hat die Autorin es sehr gut dargestellt, wie es sich für Kinder anfühlt, wenn sie einen Elternteil verlieren. Und ich habe Hollys Charakter sehr geliebt. Sie war sehr nachdenklich und für ihr Alter schon sehr weit.
Doch mein Lieblingscharakter in diesem Buch war Ben. Er hat eine solch starke Entwicklung durchgemacht, was mir sehr gut gefallen hat. Anfangs war eher sehr egoistisch und ist den Problemen einfach aus dem Weg gegangen. Aber in der Zeit in Afrika ist er über sich hinaus gewachsen. Und egal, wie schwer es in Afrika für ihn war, er wollte nur zurück zu seiner Familie und hat alles dafür getan. Die gesamten Kapitel mit Ben habe ich geliebt. Und vor allem seine Freundschaft mit Declan. Die beiden haben sich in all dieser schweren Zeit so viel Halt gegeben, was mich sehr beeindruckt hat. Und Bens Gefühle waren einfach überwältigend. Aber vor allem, nach seiner Rückkehr wurde richtig deutlich, dass er alles tut für seine Familie und dass sie ihm alles bedeutet.

Bis zum Schluss hat es die Autorin sehr spannend gehalten und als Leser wusste man auch nicht für wen sich Alice nun entscheiden wird. Für mich gab es jedoch nur einen Menschen zu dem Alice am besten passt und mit dem sie glücklich werden kann.

Sinead Moriarty hat eine wundervolle Geschichte geschrieben, die auch heute noch sehr aktuell ist. Das Buch ist für alle, die irgendwann einmal Zweifel hatten und nicht weiter wussten. Und dieses Buch zeigt, dass man für das kämpfen sollte, was einem wichtig ist.
Diesen Roman habe ich vom Piper Verlag zur Verfügung erhalten und mich sehr darüber gefreut. Vielen Dank.





Quelle: Über den Autor und Klappentext https://www.piper.de/

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